TEXAID Nachhaltigkeitsbericht 2017

Forschungsprojekte und Partnerschaften Unter den zahlreichen Forschungsprojekten und Partnerschaften, die TEXAID sowohl an ihren Standorten als auch weltweit pflegt, sind einige besonders hervorzuheben. Dazu gehört das Engagement am schwedischen Forschungsprogramm Mistra Future Fashion . Dieses wurde 2011 durch die Schwedische Stiftung für strategische Umwelt- forschung gegründet und ist ein überdisziplinäres Forschungsprogramm mit der Vi- sion, einen Closed-Loop in der Fashion- und Textilindustrie zu erreichen sowie den nachhaltigen Konsum zu fördern. Das Programm ist in vier Bereiche gegliedert: De- sign, Textilproduktion, Konsumenten und Textilrecycling. Am Forschungsprogramm beteiligen sich inzwischen über 50 Forschungs- und Industriepartner, darunter auch TEXAID. Im Bereich Recycling liegt der Fokus vor allem auf Baumwoll- und PES-Mi- schungen. Untersucht wird, wie diese Fasermischungen bestmöglich getrennt, wei- terverwendet und gefärbt werden können. TEXAID teilt ihr Wissen zur nachhaltigen Sammlung, Sortierung und Verwertung. Für das Jahr 2018 ist mit dem Projekt «Texcycle» eine vergleichbare Initiative geplant, die aus nicht mehr tragbaren Altkleidern einen optimierten Rohstoff für ein hochwer- tiges Recycling generieren soll. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen TEXAID, der Hochschule Luzern und Coop . Dafür werden in einem ersten Schritt die vorhande- nen Prozesse der Altkleideraufbereitung analysiert und für neue Anwendungsgebiete optimiert. Das Projekt orientiert sich am «Close the Loop»-Ansatz und somit an der Frage, wie textile Kreisläufe geschlossen werden können. Im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Schwedischen Umweltinstitut (IVL) beteiligt sich TEXAID an der Entwicklung von automatischen Sortierprozessen für Alt- textilien. Im Projekt «Feeding Into Textile Sorting for recycling", kurz FITS, der Orga- nisation «Swedish Innovation Platform for Textile sorting» (SIPTex) soll dies durch die Erkennung von Fasertypen erfolgen, die in den Textilien vorhanden sind. SIPTex testet in ihrem Projekt eine automatische Sortierung mit zwei verschiedenen Erkennungs- technologien. Dabei geht es in erster Linie darum, die Materialeigenschaften der Re- cycling-Qualitäten automatisch zu identifizieren. Die UV/Vis-Spektroskopie genannte Technologie ist ein Verfahren, das die elektromagnetischen Wellen des ultravioletten (UV) und des sichtbaren (VIS) Lichts nutzt, um die Zusammensetzungen zu identifizie- ren. Die zweite Technologie, welche SIPTex für die Fasererkennung nutzt, ist die Nah- infrarotspektroskopie (NIRS). Dies ist eine physikalische Analysentechnik auf Basis der Spektroskopie im Bereich des kurzwelligen Infrarotlichts. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Projekt «Fibersort» , bei dem grosse Mengen von Alttextilien automatisch nach Faserzusammensetzung sortiert werden, um eine effi- ziente Sortierung von Recyclingqualitäten als Basis für ein hochwertiges Recycling zu ermöglichen. Hinter dem Projekt steht die Interreg Nord-West Europa (NWE) , ein von 50

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